„Geschichtsbewusstsein ist das Wissen um die absolute historische Bedingtheit und Endlichkeit jeder geschichtlichen Erscheinung, jedes menschlichen oder gesellschaftlichen Zustandes, das Wissen von der Relativität jeder Art von Glauben einschließlich der historischen Erkenntnis.“
(W. Dilthey 1883)
Dieses Zitat aus dem Jahr 1883 ist heute aktueller denn je. Geschichtsunterricht bedeutet heute im Informationszeitalter nicht mehr das Abrufen von Fakten, Namen und Jahreszahlen.
Besonderen Wert legt die Fachschaft Geschichte am Rupprecht-Gymnasium daher auf die Methodenkompetenz, das heißt, den kritischen Umgang mit Quellen im Allgemeinen, die exemplarische Veranschaulichung des Lehrstoffs, die Entdeckung von Bezugsfeldern zur Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler einerseits, wie auch der näheren Umgebung andererseits. Das Fach Geschichte leistet einen zentralen Anteil zur Demokratieerziehung im 21. Jahrhundert, indem es Schülerinnen und Schüler in der kritischen Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung schult und die eigene Urteilsbildung durch eine kritische Reflexion der Vergangenheit fördert.
Einer Schule in der Münchner Innenstadt bieten sich, sofern es der organisatorische Rahmen zulässt, zahlreiche Exkursionsmöglichkeiten für die verschiedenen Klassenstufen. So finden im Rahmen des Kunst- und Kulturtages und der Projekttage regelmäßig historische Stadtspaziergänge statt. Die 9. Jahrgangsstufe besuchen kollektiv die KZ-Gedenkstätte in Dachau und erhalten dort von bewährten Experten, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten einen Einblick in die Konzeption der Gedenkstätte.
Die Fachschaft Geschichte am Rupprecht-Gymnasium versucht in ihrem Erinnerungskonzept einerseits die Erinnerung an die Schrecken der NS Zeit wach zu halten, andererseits in zunehmendem Maße den Blick auf jüdisches Leben nach 1945 in Bayern zu lenken. Im Rahmen des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus (am 27. Januar) führt die Fachschaft regelmäßig Veranstaltung und Ausstellungen durch, um der historischen Verantwortung in besonderem Sinne gerecht zu werden. In unserem über 100 Jahre alten Gebäude werden kontinuierlich Elemente der Erinnerung gelegt. So hat die Schule dankenswerter Weise ein Exponat aus dem Projekt „Weiße Koffer zur Erinnerung an jüdisches Leben in Neuhausen“ des Münchner Künstlers Wolfram Kastner erhalten, das als Denkmal und Denkanstoß in des Schulgebäude integriert wurde.
Auch in der neuen Oberstufe des 8-jährigen Gymnasiums ist es der Fachschaft Geschichte gelungen, jeweils spannende P-Seminare und W-Seminare zu unterschiedlichen Themen anzubieten. Die Kooperation mit dem Fach Sozialkunde führt kontinuierlich zu sehr ansprechenden Ergebnissen im Abitur.
Folgendem von der Konferenz der Kultusminister formulierten Ziel fühlen wir uns als Fachschaft Geschichte am Rupprecht-Gymnasium in besonderem Maße verpflichtet:
„Eines der obersten Ziele schulischer Bildung überhaupt ist es, junge Menschen zu befähigen, sich in der modernen Gesellschaft zu orientieren und politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen und Probleme kompetent zu beurteilen. Dabei sollen sie ermuntert werden, für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Gerechtigkeit, wirtschaftliche Sicherheit und Frieden einzutreten.“
(www.kmk.org)
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